Ein kleiner Ort am Straßenrand, Calcocue, endlich Asphalt.

Hatten wir bis jetzt größtenteils Dschungel am Straßenrand, so ändert sich das nun rapide, je besser die Straße desto mehr Menschen desto weniger Urwald. Der Dschungel ist gerodet, riesige Haziendas,

tausende Hektar Monokultur, Eukalyptusplantagen so weit das Auge reicht, Eukalyptus für die Zelluloseindustrie.

Wir kommen nach Macapa, wir haben die GPS-Position vom Jeep-Club des Ortes, da wollen wir hin. Wir finden keine Straße, immer wieder landen wir in einem Sumpfgebiet. Wir fragen an einer Tankstelle, die kennen auch keinen Weg da hin, die Menschen sprechen portugiesisch, eine für uns unverständliche Sprache. Wenn einer einen  Wortschwall losläßt brennen einem Mühlviertler sämtliche Sicherungen durch und sein Hirn schaltet auf Störung. Dann schauen die irritiert, lachen und quasseln munter weiter. Das brasilianische Portugiesisch hört sich fast wie eine osteuropäische Sprache an, wir verstehen nur Bahnhof. Doch das stört in Brasilien niemand, Brasilianer unterhalten sich für ihr Leben gern. Mit einem Lächeln, einer Geste, Mimik, mit ein paar Brocken Spanisch, ein bißchen Englisch, manchmal sogar mit Deutsch kommt man ganz gut durch. Ein anwesender Kunde sagt wir sollen ihm folgen, wir rasen in die Stadt, wir rasen durch das Zentrum von Macapa, wir halten bei einigen Gebäuden, was der für uns wirklich sucht das wissen wir nicht. Nach einer Stunde Irrfahrt landen wir an der Uferpromenade am Amazonas, hier trennen wir uns von dem hilfsbereiten Mann, hier übernachten wir. Morgen ist Sonntag, da werden wir die Gegend zu Fuß erkunden.

Sonntag, 14. August, das war unsere Fahrstrecke von Kourou nach Macapa,

wir haben leichte Sorgen.

Verbindungsprobleme zwischen Computer und GPS, wir lassen die Geräte seit Tagen durchlaufen.

Nachträglich festgestellte Folgeschäden unserer Hochwasserfahrt durch Guyana sind noch nicht repariert, die elektr. Hupe ist abgesoffen, der Öldruckschalter hat die Wassermassen nicht überlebt, die beiden Scheinwerfergläser der Breitstrahler sind im Hochwasser zersprungen.

Die letzten Tage hatten wir oftmals Regen wie sieht es daher auf der Transamazónika aus.

Das Kühlsystem ist Leck, mit einem lecken Kühlsystem können wir die Transamazónika nicht befahren.

 

Sonntag, die Firmen haben heute sowieso geschlossen, wir wollen das alte Fort besichtigen, Macapa liegt am Äquator, wir wollen zum Äquatordenkmal laufen. Abmarsch Richtung Äquatordenkmal, wir laufen vorbei an einem Geschäft, da steht ein Jeep am Parkplatz, ein Herr lädt gerade Bier, der Herr könnte vom Jeepclub Macapa sein. Wir fragen, Volltreffer!! Der Mann fährt mit uns zurück zum Jimmy, der Mann ruft über Funk seine Kollegen, in 15 Minuten sind wir umzingelt von 6 Autos des Jeep-Club Macapas, der Präsident des Clubs himself erscheint.

Glück gehabt, wir haben die Stecknadel im Heuhaufen gefunden, wir haben wieder mal einen Lottosechser, wir fahren zum Clubgelände, gerettet, die helfen uns weiter.

Sonntag, viele Jeepclubmitglieder sind hier,

die Clubmitglieder sind nicht die ärmsten Bewohner von Macapa, der Juwelier, der Supermarktbesitzer, der Elektrounternehmer, der Handelsunternehmer.

Schautafeln mit den Ausfahrten,

jedes Jeepclubmitglied besitzt eine Firma, jedes Jeepclubmitglied hat mindestens 2 Autos, einen Jeep und einen großen Pickup.

Hier am Clubgelände wohnt ein Hausmeister, der betreut die Anlage, der bewacht uns,

wir werden bewirtet,

wir haben Swimmingpool,

wir haben Sanitäranlagen, wir sind in besten Händen, wir haben die Stecknadel im Heuhaufen.