Was heißt nun Pantanal, was heißt nun Transpantaneira:

 

Das Pantanal ist bekannt als die größte Überschwemmungszone unserer Erde. Dieses Mega-Ökosystem erstreckt sich über drei Länder: Brasilien, Bolivien und Paraguay, 17 Millionen Hektar. Angesichts der Bedeutung der Region für unseren Planeten klassifizierte die UNESCO im Jahr 2000 das Pantanal als “Biosphärenreservat“.

Im Sommer ist das Klima heiß und feucht mit mittleren Temperaturen um die 32° Celsius. Im Winter dagegen ist es kühl und trocken, mit mittleren Temperaturen um die 21° Celsius. Von Juni bis Oktober ist Trockenzeit, die Periode der Überschwemmung liegt zwischen November bis Mai. Das geringe Gefälle des Terrains ist der Grund für die alljährlichen Überschwemmungen.

Das Pantanal besteht aus Flüssen, Kanälen, Seen, Savannen, Wäldern und ist an drei Seiten von Felswänden umgeben. Das Wasser hat lediglich einen Abfluß, den Rio Paraguay.

Während der Überschwemmungsperiode sind die Viehhüter gezwungen, die Herden auf die erhöhten Terrains zu treiben und die Säugetiere verstecken sich auf Hügeln wo sie das Abfließen des Wassers abwarten.

 

Die Transpantaneira ist eine Piste, Sackgasse. Sie wurde als Dammpiste angelegt, von Nord nach Süd, 150 km lang, sie verbindet Pocone mit Porto Jofre.

Wegen dem schlechten Zustand seiner Holzbrücken ist die Transpantaneira unter Reisenden mit eigenem Fahrzeug berüchtigt.

1973 begann der Bau quer durch das Überschwemmungsgebiet, mit dem Ziel, eine Nord-Süd-Verbindung zu schaffen. Man hatte die Entwicklung des Pantanal als Rinderzuchtgebiet im Auge. Aber man hat die Rechnung, wie in Brasilien so oft, wieder einmal ohne den Wirt, auch in diesem Fall die gewaltige Natur, gemacht.

Alljährlich muß diese Piste an vielen Stellen wieder geflickt werden. Die Holzbrücken halten ebenfalls den Wassergewalten nicht lange Stand. Ein kostspieliges Unterfangen, dessen Nutzen und weitere Fortführung zweifelhaft bleiben, was für das Tierparadies Pantanal aber durchaus ein Segen sein könnte. Wie baut man nun so eine Piste wenn es im Umkreis von 500 Kilometer keine Steine gibt. Man schüttet einen Damm auf, ca. 5m hoch, das Baumaterial wird einfach neben der Piste ausgebaggert, aufgeschüttet und verdichtet, das war´s. In der Trockenzeit ist so eine Erdpiste hart wie Beton,

in der Regenzeit grundlos wie Pudding.

Hatten wir auf der Transamazonica auf 2180 Kilometer 148 Brücken, so sind es hier auf der Transpantaneira auf 150km gezählte 123 Brücken, von denen nur eine einzige betoniert ist.

So eine Holzbrücke sieht zwar schlecht aus,

wer sich aber mal mit Holzeigenschaften beschäftigt und Fichte mit Azobe vergleicht, der weiß was Tropenholz aushält.

Die Tragfähigkeit muß jeder selbst einschätzen,

bei einer einzigen Brücke steht ein Schild, max. 5 Tonnen.

Wir fahren mit 9 Tonnen drüber, die Einheimischen ohne mit der Wimper zu zucken mit 15, so mancher Tourist mit 3 Tonnen hat dabei einen braunen Fleck in der Unterhose,

so sieht die Fahrt auf der Transpantaneira in

aus.

Mehr als die Brücken fürchten wir die herausstehenden Nägel, die Nägel die wandern durch die Witterung, Hitze, Nässe, heraus, mit denen haben unsere Reifen keine Freude.

Das Pantanal ist bekannt dafür, daß es hier jede Menge Tiere zu sehen gibt. Besonders an den Ufern der unzähligen Bächlein und Wasserlöcher,

die man per Holzbrücke kreuzt, die Brücke wird zur Beobachtungsplattform.